Auf der Engelskirchner Eisenbahn

Für Friedrich Engels senior gehörte die „schöne Kunststraße von Cölln durchs ganze Aggertal bis nach Olpe“ zu den wichtigen Standortfaktoren von Engelskirchen. Das war 1837. Zwei Jahrzehnte später war Ermen & Engels bereits eine überaus erfolgreiche, international agierende Fabrik. Fuhrwerke auf der Straße mussten den gesamten An- und Abtransport von Rohstoffen und Gütern übernehmen. Das kostete Zeit. Und die ist bekanntlich „Money“. Es wundert also wenig, dass sich die Unternehmerfamilie Engels mit anderen im Aggertal ansässigen Industriellen um einen Bahnanschluss bemühten.

Bahnhof Engelskirchen, vor 1900

Bahnhof Engelskirchen, vor 1900

Eisenbahnbau im Stop-and-Go

„Mit unsern Eisenbahn-Angelegenheiten liegt es auch etwas im argen […]Wahrscheinlich wird die Bergisch-Märkische Geselschaft die Strecke an der Ruhr bauen, will aber die Strecke von Cöln über Engelsk[irchen] nach Cassel nicht übernehmen. Fest entschieden ist die Sache noch nicht. Es thut mir besonders leid für Emil, der sich so viel Mühe u[nd] Arbeit damit gemacht hat.“ [7]

Schreibt Mutter Elise Engels am 1. April 1865 an ihren ältesten Sohn Friedrich Engels junior nach Manchester. Friedrichs Bruder Emil Engels führte seit dem Tode ihres Vaters Friedrich Engels sen. gemeinsam mit einem weiteren Bruder, Hermann Engels, die Firma. Emil Engels setzte sich intensiv für das Bahnprojekt ein und war Vorsitzender des Eisenbahnkomitees. Als in den 1860er Jahren die Realisierung nahe schien, veranstaltete der Ort Emil Engels zu Ehren sogar einen Fackelzug. Aber man hatte die Rechnung ohne die private Eisenbahngesellschaft gemacht. Die witterte kein lukratives Geschäft und verzögerte den zugesagten Aggertalbahnbau immer wieder.

1882 wurde es dem preußischen Staat zu bunt. Er verstaatlichte die Eisenbahngesellschaften, und 1884 war das Aggertal von Siegburg bis Ründeroth mit Schienen erschlossen. Nicht viel später fuhr die Eisenbahn durch bis Olpe.

Ermen & Engels, das Fabrikgelände ist mit Schienen erschlossen

Ermen & Engels, das Fabrikgelände ist mit Schienen erschlossen

Anschluss an die ganze Welt

Schon bald zogen auch Dampf- und Dieselloks Waggons über das Schienennetz des Fabrikgeländes. Da die schweren Dampflokomotiven den Untergraben aus Sicherheitsgründen nicht überfahren durften, wurde später sogar eine elektrische Hängebahn gebaut, die die Kohle vom Gleisanschluss zum Kesselhaus transportierte. Da standen die Schienen sozusagen Kopf, wie auf der phantastischen Collage „Zukunftsvision Verkehr“, die sich im Engelskirchener Museumsarchiv befindet.

Zukunftsvision "Verkehr", um 1909

Zukunftsvision „Verkehr“, um 1909

Themenübersicht & Standorte

Das Ermen & Engels Geocaching-Rätsel

N 50° AB.CDE‘

E 007° VW.XYZ‘

Welche volle Stunde schlüge die Bahnhofsuhr auf dem Foto in 4 Stunden und 27 Minuten?

C:00 Uhr

C =

Hier finden Sie eine Übersicht, an welchen Stationen Sie welche Koordinate enträtseln können.