Der strickende Engel – Garne in allen Farben

Hier in der ehemaligen Färberei wurden die Garne in verschiedenen Farben eingefärbt: goldgelb, türkischrot, azurblau … Die malerischen Namen der Farben trügen. Das Bleichen und Färben war eine gefährliche Arbeit, bei der auch giftige und ätzende Chemikalien zum Einsatz kamen.

Der Häkelbadeteppich aus Baumwollstrickgarne echter Farbe. Der Engel als  Ermen & Engels Firmenlogo krönt die Häkelanleitung, zwischen 1922 und 1934

Der Häkelbadeteppich aus Baumwollstrickgarne echter Farbe. Der Engel als Firmenlogo krönt die Häkelanleitung, zwischen 1922 und 1934

Garne im Zeichen des Engels

Ab dem späten 19. Jahrhundert wachsen die Bemühungen, die gebleichten und farbigen Garne von der nationalen und internationalen Konkurrenz abzuheben. Neben dem Preis und der Qualität der erzeugten Ware wird das „Marketing“ für Ermen & Engels wichtiger. Bei so viel „Engel“-Gehalt der Namen Engels und Engelskirchen bediente man sich kurzerhand des wohl berühmtesten Engels in der Malerei: Der putzig-pausbäckige Putto aus Raffaels sixtinischer Madonna wurde zum Markenzeichen von Ermen & Engels. Ein zweiter Flügel dran und fertig war das Logo.

Ermen & Engels Warenzeichen wird 1894 im kaiserlichen Patentamt eingetragen.

Das Warenzeichen von Ermen &  Engels wird 1894 im Kaiserlichen Patentamt eingetragen.

 

Raffael, Die  sixtinische Madonna, 1512/13, Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden. Detail Engel

Raffael, Die sixtinische Madonna, 1512/13, Gemäldegalerie Alte Meister Dresden. Detail Engel

Engel, Engels, Engelskirchen

Die Engel zierten von nun an die Garnbanderolen und Briefköpfe von Ermen & Engels und nach dem Krieg etwas „aufgehübscht“ auch das firmeneigene Magazin „Der strickende Engel“ mit Strick- und Handarbeitsvorlagen für Socken, Kinderjacken, Tischdecken bis hin zum ganzen Kleid − „für Garne »mit dem Engel« hergestellt von Ermen & Engels • Engelskirchen“.

"Der strickende Engel", Muster- und Vorlagenmagazin von Ermen & Engels, ca. 1950/60er Jahre

„Der strickende Engel“, Muster- und Vorlagenmagazin von Ermen & Engels, ca. 1950/60er Jahre

Bei so vielen Engeln wundert es auch nicht, dass die Deutsche Post bis heute Engelskirchen als offizielle Anschrift des Christkindes angibt.

Bildquelle Häkelbadeteppich, Warenzeichen, Der strickende Engel: Helge David, Bonn

Themenübersicht & Standorte

Das Ermen & Engels Geocaching-Rätsel

N 50° AB.CDE‘

E 007° VW.XYZ‘

Wann malte Raffael seine sixtinische Madonna? Die zweite Ziffer ist gesucht: 1E12/13

E =

Hier finden Sie eine Übersicht, an welchen Stationen Sie welche Koordinate enträtseln können.