Wasser, Feuer, Wind: Der Oelchenshammer schmiedet und schmiedet

Der Oelchenshammer ist seit 1787 als Schmiedehammer in Betrieb. Hier wurde und wird bis heute mit Hilfe von Wasser, Feuer und „Wind“ geschmiedet. Das alte Hammerwerk nutzt die Kraft des Wassers der Leppe. Über einen Obergraben wird der Stauteich mit Wasser gefüllt.

Situationsplan von 1873

Situationsplan von 1873

Wird das Wehr durch den Gehilfen des Schmiedes − den Schützjungen − geöffnet, fließt das Wasser auf das Wasserrad und treibt direkt eine große Eichenwelle an. An der Welle befinden sich Keile, die die Hammerstiele heben. Der Hammer fällt dann auf den Amboss. Bei voller Leistung kommt der Hammer so auf bis zu 240 Schlägen in der Minute.

Diese Slideshow erfordert aktiviertes JavaScript.

Die auf das Wasserrad einfließende Wassermenge wird durch die Öffnung des Wehrs reguliert. Der Takt des Hammers kann so durch den Schützjungen bestimmt werden. Der Schmied und sein Schützjunge müssen sich auch ohne Worte gut verstehen, da der Hammer so laut ist, dass eine Unterhaltung kaum möglich ist.

Eisen zu Stahl zu „Janus-Stahl“

Ab 1860 wurde im Oelchenshammer ein Spezial-Stahl produziert. Die Firma Dörrenberg stellte in ihrem Hauptwerk in Ründeroth im Puddelverfahren aus Roheisen Schmiedestahl her. Im Puddelverfahren werden dem geschmolzenen Eisen nach und nach Kohlenstoff und andere Begleitstoffe entzogen. Es entsteht ein Rohstahl, der hier im Oelchenshammer verdichtet und somit stark gehärtet wurde.

eisen zu stahlEin Bündel von Rohstahlknüppeln (im Bild oben) wird nach und nach von beiden Seiten zusammengeschmiedet (mitte), geteilt und erneut zusammengeschiedet (unten). Es wird zu einem raffinierten Stahl verdichtet, der sich für die Herstellung von sehr harten und scharfen Klingen eignet.

Weitere Informationen auch zu den Öffnungszeiten und zu Veranstaltungen hier am Oelchenshammer finden Sie hier und einen Überblick zum Oelchenshammer auch bei KuLaDig.